Wenn die eigene Persönlichkeit extreme Ausprägungen annimmt
Bei der Behandlung einer Persönlichkeitsstörung geht es darum, vorhandene Symptome zu mindern und funktionale bzw. interaktionelle Probleme zu bewältigen. Wer unter einer Persönlichkeitsstörung leidet, hat unter Umständen schon seit vielen Jahren zu kämpfen, oft sogar, ohne zu wissen, wogegen. Störungen der Persönlichkeit entwickeln sich nämlich bereits in der Kindheit und Jugend.
Wann aber handelt es sich um “normale Persönlichkeitszüge” und wann um eine Störung? Der Übergang ist fließend und bei der Diagnose muss genau hingeschaut werden. Eine Persönlichkeitsstörung kann den Patienten und ihrem Umfeld das Leben schwer machen - es sei denn, sie wird erkannt und behandelt.
So vielfältig wie die das Spektrum der Persönlichkeitsstörungen ist, so unterschiedlich und individuell sind auch die Behandlungen und Therapiemöglichkeiten. Ein sehr wichtiger Ansatzpunkt, um eine Persönlichkeitsstörung zu behandeln, ist die Psychotherapie mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen. Mittlerweile gibt es viele unterschiedliche Therapiekonzepte, die auf die jeweiligen Störungsbilder angepasst werden können. Einige Störungen haben auch eigens aufgestellte Behandlungskonzepte, wie beispielsweise für Borderline Störungen.
Die Psychotherapie zur Persönlichkeitsstörung bietet unterschiedliche Methoden, um gezielt auf die einzelnen Störungen einzugehen. Wie zum Beispiel die psychoanalytische und tiefenpsychologisch-fundierte Therapie, die Kognitive Verhaltenstherapie, die Schematherapie, ebenso wie die Interpersonelle Therapie nach Sullivan.
Schlägt bei einer sehr stark ausgeprägten Persönlichkeitsstörung die Therapie selbst nicht oder nur schlecht an und liegen andere komorbide Störungen wie eine Depression vor, kann ergänzend eine medikamentöse Behandlung hinzugezogen werden.
Um Sie und Ihr Krankheitsbild effektiv behandeln zu können, erarbeiten wir zu Beginn der Therapie zunächst ein plausibles Erklärungsmodell mit Ihnen. Hier kommt es auf ein enges Zusammenspiel und eine gute Vertrauensbasis zwischen Therapeut und Patient an. Im Fokus steht dabei eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung auf Augenhöhe, die es Ihnen ermöglicht, sich in der Therapie öffnen zu können.
In gemeinsamen Gesprächen zwischen den Betroffenen und ihren Therapeuten oder Therapeutinnen wird die jeweilige Störung erarbeitet und die Ursachen gesucht. Mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl bringt die Psychotherapeutin oder der Psychotherapeut den Betroffenen die Persönlichkeitsstörung nahe und erarbeitet mit ihnen die passende Behandlungsstrategie.
Hier bei KIRINUS Health steht der Mensch im Vordergrund. Darum erstellen wir jede Therapie individuell abgestimmt auf Ihre Bedürfnisse. In sicherem Rahmen erarbeiten wir mit Ihnen gemeinsam ein gemeinsames Vorgehen, damit sie Ihr Leben wieder mit mehr Zufriedenheit nach Ihren Bedürfnissen gestalten können.
Im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung nutzen wir mehrere Behandlungs- und Therapiemethoden, die sich wissenschaftlich bewährt haben. Diese passen wir auf das jeweilige Störungsbild an oder kombinieren sie bei Bedarf auch miteinander. Leiden Sie neben der Persönlichkeitsstörung an weiteren psychischen Erkrankungen, passen wir Ihre Therapie entsprechend an.
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (kurz “DBT” genannt) zählt zur Kognitiven Verhaltenstherapie. Sie kann auf das jeweilige Krankheitsbild individuell abgestimmt werden und legt ihren Fokus auf gegensätzliche Problemfelder. Zu den Therapiemethoden der DBT gehören unter anderem die Gesprächstherapie und auch spezielle Trainings, wie ein gezieltes Skills-Training.
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine problemorientierte Therapieform. Bei ihr geht es darum, die Probleme, die den Betroffenen aufgrund ihrer Persönlichkeitsstörung entstehen, im Hier und Jetzt zu lösen. Dazu nutzt die Kognitive Verhaltenstherapie beispielsweise gezieltes Problemlösetraining und weitere, speziell auf die Persönlichkeitsstörung angepasste Therapieelemente.
Die Schematherapie ist eine transparente und erlebnisorientierte Form der Therapie, die auch bei Persönlichkeitsstörungen zum Einsatz kommt. Sie räumt den erlebten Emotionen einen hohen Stellenwert ein und bietet den betroffenen Personen ein plausibles Erklärungs- und Behandlungsmodell.
Die Strategisch-Behaviorale Therapie (kurz „SBT“ genannt) hat ihren funktionalen bzw. strategischen Schwerpunkt in der Verhaltenstherapie verwurzelt, mit Ansätzen der Emotionsregulation, Akzeptanz und Achtsamkeit sowie Beziehungsentwicklung. Betroffene Patientinnen und Patienten mit Persönlichkeitsstörungen sollen lernen, bestimmte emotionale Überlebensstrategien ressourcenorientiert selbst zu verändern. Und das unter Einbeziehung der Befriedigung ihrer psychologischen Grundbedürfnisse und wertebezogenen Erfahrungen.
Die Übertragungsfokussierte Psychotherapie (engl. Transference Focused Psychotherapy, kurz „TFP“) ist eine psychodynamische Therapieform, die zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen eingesetzt wird. Der Schwerpunkt ist, dass sich während der therapeutischen Beziehung im Rahmen von Übertragung und Gegenübertragung die Auswirkungen von nicht hilfreichen Abwehrmechanismen, Problemen mit dem Selbstbild oder auch belastende Beziehungserfahrungen zeigen. Dabei liegen der Therapie psychoanalytische Prinzipien zugrunde mit einem sehr strukturiertem Behandlungsansatz.
Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägungen der eigenen Persönlichkeitszüge; starr, unflexibel und unzweckmäßig. Sie sind oft sowohl genetisch als auch in verschiedenen sozialen Ursachen begründet.
In unseren KIRINUS Health Kliniken und Praxen bieten wir für Betroffene mit Persönlichkeitsstörung ein breites und individuelles Therapiespektrum an. Dies umfasst sowohl die ambulante als auch die stationäre Therapie. Lassen Sie sich von unseren Spezialisten beraten und unterstützen.
Defreggerweg 2-6
83707 Bad Wiessee
Route Planen
Nymphenburger Str. 148 II
80634 München
Route Planen
Haydstraße 17
85354 Freising
Route Planen
Landshuter Allee 45
80637 München
Route Planen
Lindenplatz 10
83707 Bad Wiessee
Route Planen
Lindwurmstraße 88
80337 München
Route Planen
Marsstraße 14 A (im Hinterhof)
80335 München
Route Planen
Nymphenburger Straße 187
80634 München
Route Planen
Sendlinger-Tor-Platz 7, Eingang Pettenkoferstraße
80336 München
Route Planen
Stefanie-von-Strechine-Straße 16
83646 Bad Tölz
Route Planen
Ist das noch normal oder schon eine Störung? Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägungen der eigenen Persönlichkeitszüge; starr, unflexibel und unzweckmäßig. Der Übergang von der ausgeprägten und auffälligen Persönlichkeit hin zur Persönlichkeitsstörung ist fließend. Dennoch ist klar geregelt, wann man von einer Störung spricht und wann nicht.
Persönlichkeitsstörungen laut ICD 10 liegen nur dann vor, wenn die betroffene Person, ihr betroffenes Umfeld bzw. beide Seiten stark beeinträchtigt werden. Durch die sozial fehlangepassten Verhaltensstrukturen erleben die Betroffenen meist einen enormen Leidensdruck, der sie dazu bewegt, sich in Behandlung zu begeben. Oft begeben sich die Betroffenen aber auch erst auf Druck des sozialen Umfeldes in Behandlung, wenn die Partnerin oder der Partner beispielsweise mit Trennung drohen. Ist der erste Schritt getan, beginnt die Suche nach der Wurzel des Problems, um die jeweiligen Persönlichkeitsstörungen zu verstehen.
Es gibt viele verschiedene Störungsbilder und Arten der Persönlichkeitsstörungen. Einige davon sind mittlerweile so häufig, dass sie bereits öffentlich geläufig sind, andere sind weniger bekannt. Zur besseren Kategorisierung werden die Persönlichkeitsstörungen in Cluster unterteilt:
Cluster 1
Diese Gruppe umfasst die sonderbaren und exzentrischen Störungen. Dazu zählen beispielsweise die Paranoide, Schizoide oder Schizotypische Persönlichkeitsstörung.
Cluster 2
Die Störungen in diesem Cluster sind durch emotionales, sprunghaftes oder dramatisches Verhalten gekennzeichnet. Das sind zum Beispiel die Dissoziale Persönlichkeitsstörung, Narzisstische Persönlichkeitsstörung, Histrionische und emotional-instabile Persönlichkeitsstörung (vom impulsiven oder Borderline-Typ)
Cluster 3
Dieses Cluster beinhaltet ängstliches und sich fürchtendes Verhalten. Hierunter findet man Störungen wie die Ängstlich-Vermeidende Persönlichkeitsstörung (Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung), die abhängige Persönlichkeitsstörung, die Anankastische bzw. Zwanghafte Persönlichkeitsstörung.
Störungen der Persönlichkeit sind oft in der Genetik und verschiedenen sozialen Ursachen begründet. So können beispielsweise kritische oder traumatische Erfahrungen wie Vernachlässigung oder Gewalt, gerade in der Kindheit, zur Veränderung von bestimmten Hirnstrukturen führen.
Liegt bereits eine Störung vor, können schwierige soziale Umstände wie ein instabiles, invalidierendes familiäres Umfeld, in dem Unterstützung und Wertschätzung fehlen, verschiedene Traumata oder andere kritische Faktoren diese negativ beeinflussen.
Wie genau sich eine Störung der Persönlichkeit äußert, hängt von der Art der Störung ab. So weist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung andere Symptome auf als eine Schizoide Persönlichkeitsstörung. Spezifische Persönlichkeitsmerkmale der Betroffenen sind im Allgemeinen so unflexibel, starr und auffällig, dass sich die Auswirkungen auch auf der Arbeit und im Umgang mit anderen Menschen zeigen.
Betroffene haben meist kein klares Selbstbild. Es variiert je nach Situation und den Personen, von denen sie umgeben sind. Auch das Selbstvertrauen kann von irrational hoch bis zu kaum vorhanden schwanken. Sie können teilweise antisoziales Verhalten zeigen, wirken je nach Störung taktlos, distanziert, ängstlich oder auch übermäßig emotional auf andere. Manchmal legen sie auch ein aggressives Verhalten an den Tag.
Von einer Störung spricht man, wenn spezifische Persönlichkeitsmerkmale so extrem werden, dass sie sowohl die betreffenden Personen als auch deren Umfeld belasten. Erst dann wird die Störung als solche anerkannt.
Liegenkeine negative Beeinträchtigung oder Leidensdruck vor, besitzen die Betroffenen vielleicht eine sehr exzentrisches Verhalten und eine ausgeprägte Persönlichkeit. Eine wirkliche Persönlichkeitsstörung liegt dann allerdings nicht vor.
Ist eine Persönlichkeitsstörung einmal erkannt, kann man sie gut mit entsprechend abgestimmten Methoden behandeln. Mithilfe verschiedener Therapiemethoden wie der Verhaltenstherapie, tiefenpsychologischen Therapie oder Psychoanalyse lernen Patientinnen und Patienten, ihr Verhalten zu regulieren.
Allerdings dauert die Therapie entsprechend lange, da Persönlichkeitsstörungen bereits seit der Kindheit bestehen und daher das jeweilige Verhalten fest verankert ist. Die Betroffenen brauchen also ein gutes Durchhaltevermögen und Vertrauen zur Therapeutin oder zum Therapeuten.
Persönlichkeitsstörungen können je nach Schwere und Ausprägung sowohl ambulant in Therapiepraxen als auch teilstationär in Tageskliniken und stationär in psychotherapeutischen Kliniken behandelt werden.
Die Behandlung erfolgt je nach Ausrichtung der Therapie durch Psychotherapeutinnen oder -therapeuten oder auch Psychiaterinnen und Psychiater. Letztere können ergänzend Medikamente verordnen, wenn die Psychotherapie allein nicht greift.