Warum Depression im Alter so oft unerkannt bleibt
Altersdepression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter, auch wenn sie oft schwer erkannt wird. Von einer Altersdepression oder auch Depression im Alter spricht man bei Betroffenen über 65 Jahren.
Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter an. Und dennoch wird eine Altersdepression selten erkannt und entsprechend behandelt. Symptome und erste Anzeichen werden häufig dem steigenden Alter zugeschrieben. Doch der Eintritt ins Rentendasein, der Verlust von Partnern und Freunden mit fortschreitendem Alter sind Faktoren, die nicht selten eine Altersdepression auslösen oder begünstigen können.
Die Behandlung einer Altersdepression ist ebenso wichtig wie bei einer depressiven Erkrankung von jüngeren Menschen. Denn gerade im hohen Alter kann eine depressive Störung lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Doch was tun bei Altersdepression?
Es ist belegt, dass auch bei Altersdepression eine Therapie wirksam und erfolgreich ist und ihnen helfen kann, ihr restliches Leben nicht in einem negativen Dauerzustand zu verbringen. Insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie und darauf basierende individuelle Therapieformen haben sich hierbei als besonders wirksam erwiesen.
Leider wird eine Depression bei älteren Menschen viel zu selten erkannt, so dass viele Betroffene nicht die Chance haben, ihre Altersdepression behandeln zu lassen. Das kann fatale Konsequenzen haben, die viel zu oft unterschätzt werden.
Eine Therapie zur Behandlung von Altersdepression wird bei KIRINUS immer individuell auf Sie und Ihr Krankheitsbild ausgerichtet. Bevor Sie Ihre Therapie gemeinsam mit Ihrem Therapeuten planen und gestalten, wird Ihnen dieser transparent die verschiedenen Möglichkeiten in Ihrem persönlichen Fall aufzeigen Um Depression im Alter effektiv behandeln zu können, greifen wir auf verschiedene Therapieformen zurück.
Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie ist, die Ursachen der Depression und der aktuellen Probleme zu ergründen – auch im Rahmen einer biografischen Arbeit - und sie im Hier und Jetzt zu lösen. Sie lernen verschiedene Lösungsansätze und Strategien und erarbeiten neue Sicht- und Verhaltensweisen. Sehr oft bestehen Zusammenhänge zwischen dem aktuellen störungsspezifischen Problemverhalten und nicht erfüllten Grundbedürfnissen in der Kindheit und späteren Lebensphasen. Gemeinsam mit Ihnen gehen wir ihnen auf den Grund.
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie basiert auf der kognitiven Verhaltenstherapie und nutzt zudem u.a. die Ansätze der Achtsamkeit. Wir bei KIRINUS haben diese Therapieform weiterentwickelt und sie für die Therapie bei Depressionen angepasst.
Dieses Training ist so konzipiert, dass Ihr Selbstwertgefühl gestärkt und ihre Achtsamkeit aufgebaut und gefestigt wird. Im Zuge dieser Therapieform lernen Sie, belastende Verhaltens- und Denkmuster zu verändern und so eigene Problemlösestrategien zu entwickeln.
Die Schematherapie ist eine sowohl erlebnis- als auch handlungsorientierte Therapieform, die den Emotionen, welche mit verschiedenen Erlebnissen verbunden sind, einen hohen Stellenwert einräumt. Sie bietet auch bei schweren Störungen oder auch, wenn diese schon sehr lange bestehen, ein plausibles Erklärungs- und Behandlungsmodell.
Viele ältere Personen empfinden sich mit zunehmendem Alter als Last. Oft fallen Sätze wie „Ich will niemandem zur Last fallen“. Werden Sie bei solchen oder ähnlichen Aussagen hellhörig!
Ziel einer ambulanten Therapie bei Altersdepression ist, den Betroffenen ihre Lebensqualität wiederzugeben. In unseren Behandlungszentren setzen wir uns dafür ein, dass Sie oder Ihre betroffenen Angehörigen ihren Alltag wieder positiv gestalten können und Lebensqualität zurückgewinnen.
Unsere Praxisteams haben langjährige Erfahrung im Umgang mit Depression im Alter und stimmen die Behandlung individuell auf Ihr Krankheitsbild ab.
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Mögliche Anzeichen für eine Altersdepression sollten immer ernst genommen werden. Denn eine Depression – egal in welchem Alter – verdient eine professionelle Unterstützung. Gerade im hohen Alter bestehen meist noch körperliche Erkrankungen wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, deren Heilung durch eine Altersdepression ungünstig beeinflusst oder sogar behindert werden kann.
Bei einer Depression im Alter werden die Hauptsymptome in der Anfangsphase sehr häufig gar nicht wahrgenommen. Oft bestehen weitere körperliche Erkrankungen oder die Betroffenen leiden unter altersbedingten körperlichen Beschwerden, sodass diese die für eine Depression typischen psychischen Anzeichen überlagern.
Der Fokus bei Betroffenen und auch bei Hausärzten liegt meist auf der Behandlung der körperlichen Beschwerden. Erst wenn dort eine Besserung eintritt, treten die psychischen Merkmale der Altersdepression hervor. Doch selbst dann gehen viele betroffene Personen damit nicht zum Facharzt oder zur Fachärztin. Viele ältere Patienten und Patientinnen reden nicht offen über ihre negativen Gefühle oder Ängste, so dass diese meist im Verborgenen bleiben und weiter belasten.
Ein weiterer Grund warum eine Altersdepression unerkannt bleiben kann, ist eine Verwechslung mit einer Demenz. Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Wortfindungsprobleme oder plötzliche Antriebslosigkeit können bei Altersdepression und Demenz auftreten. Aus Scham verstecken Betroffene oft diese Symptome und bleiben mit ihrer Angst vor einer Demenz und ihrer Depression allein.
Auch eine Altersdepression weist die typischen psychischen Merkmale einer depressiven Erkrankung auf:
Zusätzlich zu diesen treten weitere – zum Teil psychosomatische – Symptome auf, wobei diese altersbedingt von den körperlichen Symptomen bei jüngeren Menschen etwas variieren können.
Suizidrate bei Depression steigt im Alter stark an
Das Risiko für Suizide ist vor allem für ältere Menschen enorm erhöht. Statistiken belegen, dass schätzungsweise 35 % aller Suizide bei Depression von Menschen über 65 Jahren verübt werden. Viele bleiben jedoch auch unentdeckt, da nicht jede Verweigerung der Nahrungsaufnahme oder der Medikamenteneinnahme einer Altersdepression zugeschrieben wird.
Oft werden schwere körperliche Erkrankungen wie Krebs, Schlaganfälle, chronische Lungenerkrankungen oder ähnliches als Risiko für einen Suizid angesehen, doch meist ist er die Folge einer zusätzlichen psychiatrischen Erkrankung wie einer Altersdepression.
Ob eine stationäre, teilstationäre oder ambulante Behandlung bei Altersdepression am sinnvollsten ist, hängt stark vom jeweiligen Krankheitsbild der Betroffenen ab, da zusätzlich bestehenden körperliche Erkrankungen gegebenenfalls in die Therapieplanung einbezogen werden müssen.
Sie bemerken, dass ein älteres Familienmitglied sich immer mehr zurückzieht? Dass es nicht mehr so oft lächelt oder sich über verschiedene Dinge freut? Mit fortschreitendem Alter erleben Menschen Situationen, die ihre Stimmung negativ beeinflussen und für eine Altersdepression als Ursachen bzw. Auslöser auftreten können.
Das Risiko, als Rentnerin oder Rentner an Depression zu erkranken ist groß. Denn mit dem Eintritt ins Rentenalter verändert sich der gesamte Alltag. Bisher gefestigte Strukturen fehlen plötzlich ganz.
Je höher das Alter, desto mehr häufen sich die Schicksalsschläge, die das Gemüt erheblich beeinträchtigen können. Der Partner oder die Partnerin verstirbt, ebenso enge Freunde, die einen über einen langen Zeitraum begleitet haben. Die eigene Gesundheit verschlechtert sich.
Mögliche Symptome für Altersdepression ernst nehmen
Eine Altersdepression ist auch für Angehörige schwierig. Viele ältere Personen beginnen, sich als Last zu empfinden und äußern ihre Hilflosigkeit in Sätzen wie „Ich kann nicht mehr“ oder „Ich will niemandem zur Last fallen“. Bei solch gravierenden Veränderungen sollten Sie hellhörig werden und auf Details achten.
Schläft der oder die Betroffene schlecht? Wirken sie unruhig oder können sich schlecht konzentrieren? Betroffene Personen geben selbst nicht viel um solche Symptome. Sie schieben es auf ihr Alter, ihre körperlichen Gebrechen oder ignorieren sie komplett. Doch das kann fatale Folgen haben.
Wenn eine Altersdepression nicht erkannt und behandelt wird, verlieren sie die so dringend benötigte Lebensqualität. Viele pflegebedürftige Betroffene ziehen sich vollständig in sich zurück, vegetieren nur noch vor sich hin. Bis sie zum Schluss die Nahrungs- oder Medikamentenaufnahme vollständig verweigern.
Während Frauen im Verlauf einer Depression immer ruhiger werden und sich zurückziehen, zeigt eine Altersdepression bei Männern andere Symptome: Häufig werden diese aggressiver und streitlustiger, andere können sogar eine gewisse Gewaltbereitschaft an den Tag legen.
Männer wirken bei einer Depression im Alter weniger hoffnungslos und traurig als ungewöhnlich reizbar, provozieren und sind enttäuscht. Sollten Sie also feststellen, dass Ihr Vater, Opa oder andere männliche Angehörige im hohen Alter plötzlich ungewöhnlich aggressiv agieren und ihrer Enttäuschung lautstark Luft machen, kann das auf eine Altersdepression und erste Anzeichen hindeuten.
Informieren Sie Sich gemeinsam mit Ihren Angehörigen über mögliche Therapeuten und begleiten Sie sie zum Gespräch. Vor der ambulanten Therapie haben alle Betroffenen die Möglichkeit, drei sogenannte psychotherapeutische Sprechstunden in Anspruch zu nehmen.
In diesen haben Sie und Ihre Angehörigen die Möglichkeit, zu schauen, ob „die Chemie stimmt“ zwischen Patienten und Therapeuten. Ein unverbindliches Beratungsangebot, mit dem Ihre Angehörigen ganz unvoreingenommen starten können.
Auch eine Depression im Alter lässt sich mit einer psychotherapeutischen Behandlung gut in den Griff kriegen. Ob ein teilstationärer oder stationärer Aufenthalt vonnöten ist oder ob eine ambulante Therapie der Altersdepression ausreichende Hilfe bietet, hängt auch von weiteren gesundheitlichen Faktoren ab.
Um Betroffenen bei einer Depression im Alter bestmöglich helfen zu können, wird eine Therapie immer individuell auf die individuellen Bedürfnisse und das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt. Denn neben den gesundheitlichen Faktoren spielen Persönlichkeitsmerkmale ebenfalls eine Rolle.
Ja. Eine Depression im Alter lässt sich ebenso behandeln und heilen. Jedoch ist es bei der Altersdepression umso wichtiger, dass sie rechtzeitig entdeckt wird. Gerade bei pflegebedürftigen Betroffenen, die sich nicht mehr gut artikulieren können, bleibt eine Depression oft unentdeckt.
Mit der entsprechenden Therapie ist aber eine Depression auch im Alter gut behandelbar. Abgestimmt auf das Krankheitsbild und ihre eigene Persönlichkeit, gewinnen Betroffene ihre Lebensqualität zurück und lernen, ihren Alltag wieder positiv zu gestalten.
Wenn Sie feststellen, dass Ihre Eltern sich im Alter ungewöhnlich verhalten, sollten Sie hellhörig werden und das situative Umfeld beobachten. Denn einschneidende Erlebnisse wie der Eintritt ins Rentenalter reißen Menschen aus ihrer gewohnten Struktur heraus.
Nimmt die gedrückte Stimmung Überhand, sollten Sie mit Ihren Eltern deren Arzt oder Ärztin aufsuchen. Denn dann könnte eine depressive Störung vorliegen, die behandelt werden muss. Verständnis und Aufmerksamkeit sind hierbei das A und O.
Nein. Im Gegenteil verstärken sich Depressionen mit zunehmendem Alter eher, weil sich die auslösenden und begünstigenden Faktoren wie Krankheiten oder Todesfälle im Umfeld häufen. Ohne Behandlung ist bei einer Altersdepression das Suizid-Risiko noch höher als bei jüngeren Betroffenen.
Darum ist es wichtig, auf mögliche Anzeichen für eine Altersdepression zu achten und diese ernst zu nehmen. Angehörige, die entsprechende Merkmale einer Depression im Alter feststellen können die Betroffenen zum Arzt oder zur Ärztin begleiten und diesen gezielt darauf ansprechen.