Asperger-Syndrom-Therapie

Behandlung, Erscheinungsbild und Entwicklung

Macht eine Asperger-Therapie Sinn? Was ist überhaupt das Asperger-Syndrom? Viele betroffene Eltern können mit dem Begriff zu Beginn nicht viel anfangen. Sie sehen, dass ihr Kind sich anders verhält als andere Kinder und Jugendliche, beispielsweise Stimmungen und Gefühle weder einschätzen noch verarbeiten kann. Das überfordert viele Eltern.

Was aber bedeutet die Diagnose, wie macht sich Asperger noch bemerkbar und wie sieht eine gezielte Behandlung aus? Wir geben Ihnen einen Überblick und zeigen Ihnen, wie und wo wir unsere jungen Patientinnen und Patienten bei uns behandeln und fördern können. 

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Behandlung

Asperger-Therapie: Symptome behandeln, Betroffene fördern

Das Asperger-Syndrom ist eine autistische Entwicklungsstörung, die angeboren ist und sich bereits im Kindesalter zeigt. Darum wird sie auch oft synonym Asperger-Autismus oder „hochfunktionaler Autismus“ genannt. 

Kann man das Asperger-Syndrom heilen? Nein, Asperger ist nicht heilbar. Aber betroffene Kinder und Jugendliche können gezielt gefördert werden, um ihre Stärken zu festigen, hervorzuheben und ihnen den Alltag zu erleichtern. So können sie zum Beispiel soziale Kontakte leichter knüpfen, aufbauen und auch dauerhaft halten. Zur Entlastung im Alltag können alle Familienmitglieder des Kindes in die Therapie einbezogen und angeleitet werden.

Nicht alle betroffenen Kinder und Jugendlichen müssen in Therapie. Wenn jedoch die Symptome stark ausgeprägt sind und im Alltag belasten und einschränken, ist es sinnvoll, die jungen Betroffenen möglichst früh mit einer angepassten Therapie zu unterstützen und zu fördern. 

Therapie-Bestandteile individuell zusammenstellen

Eine Psychotherapie für Kinder mit Asperger-Syndrom sollte immer individuell auf das jeweilige Kind ausgerichtet sein. Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse und das gilt auch für Kinder und Jugendliche. Daher gibt es keine Pauschallösung für alle. Das Alter, der Schweregrad des Asperger-Autismus und auch eventuelle Begleiterkrankungen sollten in der Therapieplanung berücksichtigt werden. 

In der Psychotherapie wird zwischen Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie/Analyse unterschieden.  Als sehr hilfreich in der Behandlung von Asperger haben sich verschiedene Verfahren der Verhaltenstherapie erwiesen, die speziell auf Kinder angepasst sind. In einer Einzeltherapie kann unter anderem am Umgang mit herausfordernden Situationen im Alltag, dem Erkennen von Gefühlen und der Verbesserung der sozialen Fähigkeiten gearbeitet werden. 

In speziellen Gruppentherapien können Jugendliche und Kinder mit Asperger soziale und kommunikative Fähigkeiten trainieren und in geschütztem Rahmen ihre soziale Kompetenz verbessern. In einigen Fällen ist auch eine ergänzende Ergo- oder Physiotherapie sinnvoll. Das hängt von den Symptomen und Beschwerden ab. 

Liegen noch weitere Begleiterkrankungen (sogenannte Komorbiditäten) vor, dann können diese ebenfalls im Rahmen der Verhaltenstherapie aufgearbeitet werden. Das kann zum Beispiel bei Zwangs- oder Angststörungen der Fall sein. 

Eine Fachärztin für die Asperger-Therapie sitzt an einem Tisch
Therapie

Die passende Therapie zum Asperger-Syndrom

Bei KIRINUS ist es uns wichtig, den Mensch in den Fokus unserer Behandlungen zu setzen. Darum nehmen wir uns auch die Zeit, betroffene Kinder mit Asperger-Syndrom und ihre alltäglichen Hürden kennenzulernen. In ausführlichen Anamnesegesprächen mit Ihnen und Ihrem Kind sowie umfassenden Untersuchungen erarbeiten wir uns einen ganzheitlichen Eindruck. 

Bereits in den ersten Gesprächen können wir uns ein Bild von der autistischen Ausprägung der jungen Betroffenen machen. Zum Beispiel anhand der geringen Mimik oder der Sprachmelodie. Es gibt viele Facetten, die das Asperger-Syndrom im alltäglichen Verhalten von betroffenen Kindern und Jugendlichen widerspiegeln. 

Haben wir anhand von unterschiedlichen Tests, Beurteilungsskalen und Untersuchungen die Diagnose erstellt, erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind einen individuellen Therapieplan, um Ihr Kind im Alltag und im Schulleben optimal zu unterstützen und seine Stärken zu fördern. Steht dieser Plan, starten wir die Behandlung.

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Das Asperger-Syndrom beeinflusst auch bei Jugendlichen die kognitive und emotionale Entwicklung. Sie sind oft unselbstständiger und haben Schwierigkeiten, Beziehungen aufzubauen.

Asperger-Syndrom ambulant behandeln

Bei uns findet die Behandlung und Therapie des Asperger-Syndroms ambulant in unseren Praxen und unserer Kinder- und Jugendambulanz statt. In einer angenehmen Atmosphäre, in der sich unsere jungen Patientinnen und Patienten wohlfühlen und Vertrauen fassen können. Denn das ist einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Therapie. 

KIRINUS Einrichtungen, die Asperger-Syndrom behandeln

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KIRINUS Praxis Landshuter Allee

  • Ambulante Behandlung
  • Psychotherapie für Erwachsene
  • Psychotherapie für Kinder und Jugendliche
  • Familientherapie
Ursprung und Diagnostik

Asperger-Syndrom: Diagnose und Entstehung

Sie haben den Verdacht, dass Ihr Kind das Asperger-Syndrom haben könnte? Dann wenden Sie sich an einen Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dieser unterhält sich mit Ihnen, Ihrem Kind, weiteren Familienangehörigen wie dem zweiten Elternteil oder auch Geschwistern. 

Mit umfassenden körperlichen, neurologischen, psychiatrischen Untersuchungen sowie verschiedenen Tests und Bewertungsskalen wird dann die Diagnose gestellt.

Wie entsteht das Asperger-Syndrom?

Asperger ist eine Form der Entwicklungsstörung Autismus. Die Entstehung dieser Störung wird mehreren Faktoren zugeschrieben, wie beispielsweise genetischen Faktoren. Es gibt mehrere genetische Veränderungen, die das Risiko beeinflussen können, Asperger zu entwickeln. Mütterliche Infektionen während der Schwangerschaft oder Diabetes bei der Mutter können erfahrungsgemäß ebenso zu den Risikofaktoren zählen. 

Ebenso scheinen biochemische und neurologische Auffälligkeiten, wie eine veränderte Zusammensetzung der Neurotransmitter, eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen. 

Asperger erkennen

Asperger-Syndrom: Symptome und Anzeichen

In der Regel treten die ersten Symptome bei Asperger ab dem 3. Lebensjahr auf, nicht eher. Betroffene Kleinkinder wirken ebenso neugierig auf ihre Umwelt wie Kinder ohne Asperger. Manchmal zeigen sich erste Anzeichen einer Verzögerung bei der motorischen Entwicklung. Aber auch das ist nicht immer der Fall. 

Spätestens in der Schule zeigen sich dann Auffälligkeiten im sozialen Verhalten. Gerade beim Spielen mit gleichaltrigen Kindern zeigen sich Unsicherheiten im Miteinander. Eines der häufigsten Symptome des Asperger bei Kindern ist die Schwierigkeit, sich auf andere Menschen und neue Situationen einzustellen. Kinder mit Asperger-Syndrom können Gefühle und Gedanken schlecht nachempfinden und auch Gesichtsausdrücke, Gestik und Tonfall nicht immer richtig einordnen und interpretieren. 

Ebenso auffällig ist auch, dass sie in Gesprächen oft nur über Themen reden, die sie selbst interessieren. Oft passen diese thematisch nicht zum Rest des Gesprächs. Auf Gesprächsteilnehmer einzugehen oder subtile Signale zu verstehen, ist ihnen häufig nicht möglich. 

Asperger im Jugendalter: Symptome führen zu sozialen Defiziten

Auch in der Jugend beeinflusst das Asperger-Syndrom die kognitive und emotionale Entwicklung stark. Das zeigt sich zum Beispiel in zwanghaftem Festhalten an Ritualen und Abläufen, mangelnder Selbstständigkeit und Schwierigkeiten in Beziehungen. 

Gerade im Jugendalter zeigen sich soziale Defizite. Aufgrund fehlender oder schwach ausgeprägter Sozialkompetenz ecken sie öfter mit anderen an. Viele Betroffene ziehen sich daraufhin zurück, andere Asperger-Patienten tendieren zum anderen Extrem: Sie überfluten ihr Umfeld regelrecht mit einseitigen Gesprächen, was viele Jugendliche auch wieder verschrecken kann. 

In der Schule haben Jugendliche mit Asperger oft mit Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Daher erscheinen sie oft schwächer, als sie eigentlich sind. Denn die meisten Asperger-Betroffenen haben eine normale bis ausgezeichnete Intelligenz. 

Asperger Patienten und ihre Interessen

Menschen mit Asperger entwickeln ein sehr fixiertes Interesse an Hobbys und Themen, die für Außenstehende manchmal recht eigenwillig und speziell wirken können. Manche sind von Kindheit an von Computern fasziniert, andere von Zügen und wieder andere beispielsweise am Leben und Wirken der Roten Waldameise. Dieser Part der Asperger-Symptome ist bei Mädchen meist nicht so auffällig ausgeprägt. Sie interessieren sich häufig für Pferde, Kunst oder auch Bücher. 

Im Unterricht kann es manchmal stören, wenn sich betroffene Schülerinnen oder Schüler nicht für viel anderes als ihre Themen interessieren. Doch aus dem vermeintlichen Störfaktor kann eine Stärke für das spätere Berufsleben werden, wenn Asperger-Betroffene entsprechend ermutigt und gefördert werden. Denn oft entwickeln sie extrem vielfältige und tiefgehende Kenntnisse auf “ihrem” Interessengebiet. 

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Wissen

FAQ

  • Was ist Asperger?

    Das Asperger-Syndrom ist eine Form der autistischen Entwicklungsstörung. Aufgrund genetischer Faktoren besteht diese Störung von Kindheit an und begleitet Betroffene ein Leben lang. 

    Asperger lässt sich nicht heilen, aber mit entsprechender Übung, Coaching und Therapie können “Aspis” unterstützt werden. Gerade in Hinsicht auf die berufliche Zukunft können sie Ermutigung und Unterstützung brauchen, so dass sie ihre Interessen zum Beruf machen können. 

  • Wie wird Asperger diagnostiziert?

    Die Asperger-Diagnose wird bei Kindern von einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie gestellt. Dieser führt umfassende Gespräche mit den betroffenen Kindern, Eltern und gegebenenfalls auch Geschwistern, um sich ein Bild machen zu können. 

    Mithilfe verschiedener Tests und Bewertungsskalen wird die Diagnose gestellt. Meist werden dazu nach einem ersten Kennenlernen ein Elterninterview geführt, Fragebögen von Bezugspersonen ausgefüllt und ein strukturiertes Testverfahren mit dem Kind durchgeführt.

    Das Testverfahren (Diagnostische Beobachtungsskala für Autistische Störungen, ADOS-2) ist neben den Gesprächen mit den Bezugspersonen besonders aussagekräftig für eine Diagnose. Es enthält standardisierte Aufgaben, die es ermöglichen autismusspezifische Verhaltensweisen direkt zu beobachten.

  • Fühlen Menschen mit Asperger weniger?

    Asperger-Patienten können emotionale Signale und Gefühle nicht nur schwer deuten, sie können sie auch schwer ausdrücken und zeigen. Emotionale Mimik wie Stirnrunzeln, “Schmollen”, Stimm-Modulation oder Ähnliches müssen sie sich erst antrainieren.

    Gefühlsregungen zeigen sich nicht wie bei Menschen ohne Entwicklungsstörung. Daher kann es mitunter schwer sein, zu erkennen, wenn Asperger-Betroffene verletzt, glücklich oder aufgeregt sind.

    Ihr Verständnis für soziale Signale ist zwar nicht so ausgeprägt wie bei Menschen ohne Asperger, dafür nehmen sie aber insgesamt mehr wahr. Das führt häufig dazu, dass sie beispielsweise schnell überreizt sind.