Gezielte und maßgeschneiderte Beratung und Therapie
Eine frühzeitige ADHS-Behandlung ist der beste Weg, damit die Betroffenen ihr Leben so normal wie möglich führen können. ADHS ist gar nicht so selten, wie man zuerst denkt. Wussten Sie, dass ca. 5 % aller Kinder in Deutschland zwischen 3 und 17 Jahren von ADHS (engl. ADHD) oder ADS (engl. ADD) betroffen sind?
Doch nicht nur bei Kindern ist die Störung zu finden: AHDS verwächst sich nicht, wie man früher annahm. Je nach Altersklasse können andere Symptome im Vordergrund stehen, d.h. auch 4,5% der Erwachsenen in Deutschland erfüllen die Diagnosekriterien.
Ist ADHS heilbar? Nein, die Störung ist bislang nicht heilbar, lässt sich aber sehr gut behandeln, wenn sie erkannt wird. Dabei wird die ADHS-Behandlung und Therapie individuell auf das Krankheitsbild der Betroffenen angepasst. Da die Symptome je nach Altersgruppe unterschiedlich ausgerichtet und ausgeprägt sind, lässt sich keine “eine-für-alle”-Lösung finden, die den persönlichen Problemen gerecht werden würde.
Lässt man ADHS unbehandelt, verschwindet die Störung meist nicht von selbst, kann aber verschiedene Bereiche des Lebens enorm beeinträchtigen und andere Störungsbilder nach sich ziehen. Sowohl im Kindesalter als auch im Erwachsenenleben. Daher ist es wichtig, die Hilfe von ADHS-Spezialisten zu suchen und frühzeitig eine geeignete ADHS-Behandlung zu beginnen. Begleitend haben sich auch spezielle ADHS-Selbsthilfegruppen als sinnvoll erwiesen.
So wird bei Kindern meist nach erfolgter ADHS-Beratung der Fokus auf die kognitive Verhaltenstherapie und ihre unterschiedlichen Formen gelegt. Hierbei handelt es sich um verschiedene Formen bzw. Therapiemöglichkeiten bei ADHS (oft auch in Kombination mit Bewegungsübungen), um in bestimmten Bereichen Verhaltensänderungen zu erzielen. Vor allem am Anfang einer Therapie reicht diese nicht immer allein aus, dann sind manchmal vorübergehend oder auch langfristig ergänzende medikamentöse Therapien notwendig, um die ADHS in den Griff zu bekommen.
Bei Erwachsenen kommt ebenfalls die Verhaltenstherapie zum Einsatz, da aber meist mit geändertem Fokus. Bei Erwachsenen ist die Hyperaktivität oft nicht mehr oder nur noch schwach ausgeprägt vorhanden, weshalb das Hauptziel die Behandlung der Aufmerksamkeitsprobleme und der Impulsivität ist. Auch hier wird bei Bedarf mit einer ergänzenden Therapie mit Medikamenten gearbeitet.
Nicht selten leiden Betroffene auch unter zusätzlichen Begleiterkrankungen der ADHS, sogenannten Komorbiditäten, wie beispielsweise Depressionen oder auch Angstzuständen. In diesen Fällen können weitere psychotherapeutische Behandlungen und Therapieformen zum Einsatz kommen.
Zu den häufigsten Begleiterkrankungen neben der Depression oder Angststörung gehören auch Schlafstörungen, Suchterkrankungen (bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen). Aber auch psychische Erkrankungen wie der Borderline Störung oder der Bipolaren Störung. Eine unbehandelte ADHS kann zudem zu einem erhöhten Risiko für dissoziale Persönlichkeitsentwicklung, Substanzmissbrauch und auch affektive Störungen, wie zum Beispiel Depressionen.
Die ADHS-Therapie findet ambulant in unseren Praxen statt. Gemeinsam mit den Patienten erarbeiten wir das persönliche Krankheitsbild und legen die optimale ADHS-Behandlung fest, um die täglichen Beeinträchtigungen in den Griff zu bekommen. Dabei wird die Therapie individuell auf unsere Patienten angepasst, um die persönlichen Probleme und Bedürfnisse im Rahmen der Störung bestmöglich abdecken und behandeln zu können.
Grundsätzlich bieten wir eine umfassende Psychoedukation an, bei der sowohl die betroffenen Kinder und Erwachsene als auch bei Kindern die relevanten Bezugspersonen über die ADHS und die bestimmten Auswirkungen bei den Betroffenen aufgeklärt werden. So kann im Rahmen der ADHS-Therapie für Kinder auch ein Elterntraining in den Bezugspersonenstunden stattfinden.
Da wir bei KIRINUS auch Psychiater haben, können wir unseren Patientinnen und Patienten bei Bedarf auch die medikamentöse Behandlung „unter einem Dach“ ermöglichen.
Im Rahmen der individuellen Störungstherapien stehen uns verschiedene Therapieformen zur Verfügung, viele davon zählen zur sogenannten kognitiven Verhaltenstherapie.
Je jünger das betroffene Kind ist, desto wichtiger ist es, mit den Eltern geeignete Strategien zu entwickeln, um zum einen das Zusammenleben wieder positiver für die ganze Familie zu gestalten, also auch um das eigene Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen.
Elterntrainings in Gruppen oder Elternselbsthilfegruppen helfen nicht nur, voneinander Strategien zu lernen, sondern werden von Eltern häufig als sehr entlastend wahrgenommen.
Auch der Einbezug von Erziehern, Betreuern oder Lehrern kann eine wichtige Rolle spielen und wird von unseren Therapeuten individuell gestaltet.
Bei sehr jungen Kindern steht zunächst die Verbesserung von Spiel- und Beschäftigungsintensität und -ausdauer oder zur Einübung von Handlungsabläufen im Alltag eine wichtige Rolle. Eltern werde in ihren Erziehungskompetenzen gestärkt, um oppositioneller Verhaltensweisen oder andere Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren. Später geht es immer mehr darum das das Kind lernt seine eigenen Impulse zu kontrollieren und mehr Selbstkontrolle zu erreichen.
Kinder mit ADHS sind häufig auch emotional impulsiv. Spezielle Trainings helfen ihren Emotionen besser zu regulieren und sie adäquat auszudrücken.
Kinder mit ADHS ecken häufig nicht nur in der Schule, sondern auch bei Gleichaltrigen an und leiden selbst am meisten darunter. Entsprechende Trainings helfen hier die sozialen Kompetenzen wie auch die Fähigkeit zuzuhören zu verbessern.
Je älter das Kind, desto mehr rückt die Verbesserung der Organisations- und Selbstmanagementfähigkeiten und von Problemlösefähigkeiten in den Vordergrund. Zudem üben die Kinder und Jugendlichen mit den Therapeuten Lernstrategien ein und entwickeln (zu Beginn häufig mit den Eltern) Belohnungspläne, um sich selbst zu motivieren. Die führt nicht nur zu einer Entlastung, da das Lernen leichter fällt, sondern wirkt sich auch positiv auf den Selbstwert aus.
Die Dialektisch-Behaviorale Therapie (kurz “DBT” genannt) ist eine Form der Kognitiven Verhaltenstherapie, die wir störungsspezifisch anpassen und anwenden können. Neben der üblichen Gesprächstherapie beinhaltet sie auch weitere Methoden wie beispielsweise ein gezieltes Fertigkeitstraining (ein sogenanntes Skills-Training).
Die Strategisch-Behaviorale Therapie ist ebenso wie die DBT eine Form der Verhaltenstherapie, allerdings liegt der Schwerpunkt hier auf einer funktionalen, bzw. strategischen Ausrichtung. Sie hilft, emotionale Überlebensstrategien ressourcenorientiert zu verändern und bezieht die Befriedigung psychologischer Grundbedürfnisse, ebenso wie wertbezogene Erfahrungen mit ein.
Ähnlich wie die SBT ist die Schematherapie eine sehr transparente und erlebnisorientierte Therapieform. Gerade bei schweren Störungen liefert sie ein plausibles Erklärungs- und Behandlungsmodell und räumt den Emotionen, die der Patient im Rahmen seiner Erlebnisse hat, einen hohen Stellenwert ein.
Ca. 5 % aller Kinder in Deutschland zwischen 3 und 17 Jahren sind von AD(H)S betroffen. Ungefähr 4,5% der Erwachsenen in Deutschland erfüllen ebenfalls die Diagnosekriterien.
In unseren Praxen arbeiten wir mit verschiedenen Therapieansätzen und -formen, um unseren Patienten und Patientinnen mehr Selbstkontrolle über ihr Leben zu geben. Unsere Praxisteams haben bereits langjährige Erfahrung in der Behandlung der ADS und ADHS, sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch im Erwachsenenalter.
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Wissenschaftlich gesehen entsteht ADHS durch die fehlerhafte Informationsverarbeitung zwischen bestimmten Hirnabschnitten, die für die Wahrnehmung, die Konzentration und die Impulskontrolle verantwortlich sind. Diese Störung wird durch ein Ungleichgewicht der Botenstoffe, auch Neurotransmitter genannt, in diesen Hirnbereichen bedingt.
Hier handelt es sich vor allem um Dopamin und Noradrenalin. Diese spielen bei der Signalübertragung von einer Nervenzelle zur anderen eine große Rolle. Bei Personen, die von ADHS betroffen sind, steht das Dopamin zwischen den Nervenzellen nicht konstant ausreichend zur Verfügung.
Studien zeigen auch, dass die Veranlagung zu ADHS genetisch übertragen wird. So haben Angehörige ersten Grades eine drei- bis fünffach höhere Wahrscheinlichkeit, ebenfalls an ADHS zu erkranken.
Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass bei eineiigen Zwillingen in 60-80 % der Fälle beide Kinder von ADHS betroffen sind. Bei zweieiigen Zwillingen sind es rund 35 %. Auch in Adoptivstudien ist die Ähnlichkeit von Kindern und leiblichen Eltern bezüglich ADHS-typischer Auffälligkeiten größer als bei Adoptivfamilien, so dass die Häufung innerhalb von Familien auch auf genetische Ursachen zurückzuführen ist.
Eine ADHS ist eine nach dem DSM-5 und ICD-10 kategorisierte angeborene Störung. Sie beginnt immer im Kindesalter, bleibt aber oft bis ins Erwachsenenalter hinein bestehen. Manchmal wird die Störung auch erst im Erwachsenenalter festgestellt, obwohl sie bereits von Kindesbeinen an besteht.
Für die Entwicklung der ADHS sind neben der genetischen Veranlagung als ADHS-Ursache verschiedene äußere Einflüsse, sogenannte Umwelteinflüsse, verantwortlich. Das kann beispielsweise eine Frühgeburt sein, Komplikationen bei der Geburt oder auch Drogen- und übermäßiger Nikotinkonsum während der Schwangerschaft.
Was jedoch nicht zu den Auslösern zählt, ist falsche Erziehung beim Kind. Auch, wenn sich diese Ansicht lange Zeit gehalten hat. Der Erziehungsstil der Eltern kann zwar den Verlauf der ADHS beeinflussen - zum Positiven und Negativen - aber sie nicht auslösen.
Die ADHS (oder auch ADS) äußert sich im Kindesalter und im Erwachsenenalter unterschiedlich, obwohl der Großteil der Kernsymptome bestehen bleibt. Das sind prinzipiell
Zusätzlich zu diesen Kernsymptomen können verschiedene Nebensymptome auftreten, die je nach Alter variieren. Dazu gehören beispielsweise
und weitere Merkmale.
Die Ausprägung kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Kinder oder Jugendliche mit ADHS können beispielsweise im Unterricht kaum still sitzen, während andere regelrecht bewegungsfaul sind, oft verträumt wirken und stundenlang für ihre Schulaufgaben brauchen. Dann ist es nicht hyperaktiv, sondern hypoaktiv. Die Diagnose lautet in solchen Fällen ADS anstelle von ADHS.
Meist leidet die Schulleistung darunter, weil die Kinder sich im Unterricht nicht konzentrieren können. Die Impulsivität sorgt dafür, dass sie viel und oft reden, dadurch teilweise stark den Unterricht stören. Oft werden sie von Autoritätspersonen oft ermahnt oder ausgeschimpft für ihr Verhalten, Gleichaltrige grenzen sie oft vollständig aus.
Im Erwachsenenalter geht der Bewegungsdrang in vielen Fällen zurück, so dass der Fokus auf der Impulsivität und dem Aufmerksamkeitsdefizit bzw. den Konzentrationsproblemen liegt. Sie können sich im Beruf schwer über längere Zeit auf eine Aufgabe konzentrieren, haben Probleme, ihren Alltag und ihre Arbeit zu organisieren oder auch Termine und Rechnungsfristen einzuhalten.
Durch ihre Impulsivitätsstörung reden sie viel und oft, unterbrechen andere Personen oder platzen in Gespräche hinein. Sie reden und handeln oft, ohne vorher über die Konsequenzen nachzudenken, was zu teilweise riskanten Handlungen - gerade im Straßenverkehr - führen kann. Darum ist auch hier eine spezifische ADHS-Behandlung bei Erwachsenen immens wichtig.
ADS ist die mittlerweile überholte Abkürzung für Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom. Hier sind die Kernsymptome die Aufmerksamkeits- bzw. Konzentrationsstörung und die Impulsivität, die sich in unüberlegtem Handeln zeigt.
Kommt dann noch übermäßiger Bewegungsdrang (sogenannte Hyperaktivität) hinzu, spricht man von einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung - kurz: ADHS.
Die Störung ist nicht vollständig heilbar. Mit der entsprechenden Therapie ist sie aber sehr gut behandelbar, wenn sie erkannt wird. Mit gezielten Übungen können Betroffene lernen, ihr Verhalten selbst zu kontrollieren und zu regulieren.
Wird ADHS allerdings nicht erkannt und auch nicht behandelt, können die Symptome eine recht starke Ausprägung annehmen und die Betroffenen bis ins Erwachsenenalter hinein immens beeinflussen.
Früher wurde ADHS auch das “Zappelphilipp-Syndrom” genannt, weil betroffene Kinder nicht über einen längeren Zeitraum still sitzen können, viel herumhampeln und einen ausgeprägten Bewegungsdrang haben.
Bei Erwachsenen zeigt sich Hyperaktivität ebenfalls dadurch, dass sie unruhig werden, wenn sie sich über einen längeren Zeitraum nicht bewegen können. Sie treiben oft übermäßig Sport, fahren sehr schnell Auto und werden bei langen Konferenzen unruhig. Betroffene Erwachsene berichten häufig, dass die körperliche Unruhe aus Kindertagen später in eine unangenehme, starke inneren Unruhe kippt, die von außen nicht sofort erkennbar ist.